Oumou meets Zumba

„Hey Oumou, ich gehe zum Zumba, kommst Du mit.“ Unsere Nachbarin ist nicht nur genauso alt wie Oumou, sie hat auch immer wieder den Drang, Oumou zu motivieren und mit neuen Dingen vertraut zu machen. 

„Hä?“ War klar, dass Oumou keinerlei Idee hatte, was Zumba wohl sein könnte, aber unsere Nachbarin gab nicht auf. Sie vollführte irgendwelche wilden Verrenkungen und sagte immer wieder „Zumba, Zumba“. Ich konnte mich vor Lachen kaum bändigen, denn als dann auch noch Videos von youTube gezeigt wurden und beide mit kreisenden Bewegungen in meiner Küche standen, hattedas schon etwas von einem Irrenhaus.

Wir alle lachten und grölten und dann kam die unweigerliche Frage „Was ist jetzt Oumou, kommst Du mit?“

„Mach ruhig, ich passe schon auf Moustaf auf.“ Gesagt, getan. Mit Händen und Füßen erklärten wir Oumou, was man zum Sport alles benötigt und nach 10 Minuten waren beide abfahrtbereit. 

Nach anderthalb Stunden kamen beide völlig geplättet und fertig vom Kurs zurück. Oumou hatte richtig viel Spaß gehabt. „Am Anfang haben die anderen schon etwas geguckt. Es ist halt ungewöhnlich, aber dann war das völlig normal. Allerdings Konditionen hat se keine.“  😉

Ich hoffe sehr, dass Oumou jetzt häufiger da hingeht, allerdings klappt das nur, wenn wir sie immer wieder daran erinnern, denn von selbst und das hat sich auch nach einem halben Jahr bei uns nicht geändert, von selbst kommt sie nicht auf die Idee.

Sorry!

Ihr Lieben, es gibt so viel zu erzählen, doch ich finde momentan weder Zeit noch Muße, um all die Geschichten, die hier aufzuschreiben. 

Mamoudou, Moustaf, Oumou und uns geht es gut! Wir wachsen immer mehr zusammen, merken aber auch immer mehr kulturelle Unterschiede, die teilweise schwierig zu überwinden sind. 

Ich werde versuchen, nach und nach die Geschichten, die noch erzählt werden müssen, zu erzählen. 

Für heute hinterlasse ich einfach das Bild des Tages an dieser Stelle, denn es zeigt, wie innig das Verhältnis der Kinder ist. 

  

Tag 86 – Schnee

  „Mama, ich gehe gleich mit Mamoudou Schlitten fahren.“

Mein verwirrter Blick ging gleich aus meinem Bürofenster. „Schlitten fahren, im Ernst?“ Ich fragte lieber zur Sicherheit noch mal bei Max nach. 

„Ja, er möchte das unbedingt.“

Ich atmete tief durch. „Max, Mamoudou kennt keinen Schnee und hat keine Ahnung, was Schlitten fahren ist. Tolle Idee, aber sollten wir nicht warten, bis wir auch richtig Schnee haben?“ 

„Also hier ist alles weiß.“

Jetzt musste ich schallend lachen, denn „hier“ war zu Hause und mein Büro befindet sich keinen Kilometer Luftlinie von „hier“ entfernt und ja, wir hatten seit gestern Abend leichten Schneefall und ja, Lukas, Felix und Mamoudou haben heute eine halbe Stunde am Fenster gestanden und alle drei fasziniert nach draußen geguckt. Ich atmete tief durch. „Für das Schlitten fahren braucht Ihr etwas mehr Schnee als das bisschen, was da den Boden bedeckt. Macht Euch nicht lächerlich…“

„Ok, dann machen wir halt ne Schneeballschlacht.“ Die Leitung war tot.

Als ich nach Hause kam, konnte ich dann ein Cabrio Iglu bewundern, denn zu mehr hatte der gesamte Schnee in der gesamten Nachbarschaft nicht gereicht. Allerdings ackerten Max, Felix und Mamoudou mit Schaufel, Traktor, Eimer und Schippe wie die Großen und hatten eine Menge Spaß.

Als sie dann nach Hause kamen, war Mamoudou selig und glücklich und erzählte nur von Schnee. 

„Diana, ein bisschen kalt ist das, muss das so?“

Tag 82 – Motivation

„Es ist der Größte kulturelle Unterschied, der Euch im Zusammenleben auffällt?“

Na, das war doch mal eine Frage und dazu noch eine, die man nicht einfach spontan beantworten kann. Nach einigem Nachdenken sind Tobias und ich uns aber einig: „Die Motivation“

„Motivation? Für was oder wen?“ Unser Gegenüber hatte scheinbar mit vielen Antworten gerechnet, aber nicht mit dieser.

Vielleicht wird es aber an einigen Beispielen deutlicher. Tobias und ich arbeiten beide Vollzeit und unsere Motivation ist der Spaß an der Arbeit und daran, etwas erreichen zu können. Wir haben uns bewusst für ein Leben mit mittlerweile drei Kindern entschieden und unsere Motivation ist auch da, die Kids, individuell nach ihrem Charakter und ihren Fähigkeiten zu fördern, aber auch zu fördern. Wir sind beide ehrenamtlich engagiert und auch hier ist unsere Motivation das Glück, welches wir bislang im Leben hatten, aber auch die Möglichkeiten (nicht materiell!) zum Wohle anderer, der Gemeinschaft, einzusetzen. Einfach nur für uns zu leben, entspricht nicht unserem Charakter.

Jetzt zu der anderen Seite. Oumou hat sich mit einem achtjährigen Sohn und gerade so schwanger auf den Weg gemacht, um der Gewalt, den Dramen und der Hoffnungslosigkeit zu entfliehen. Dabei hat sie ihr eigenes Land verlassen, musste fremden Menschen vertrauen, verlor auf einem Boot ihren Liebsten, kämpfte sich durch, um im Erstaufnahmelager ihren Sohn zu verteidigen und daraufhin im Krankenhaus zu landen. 

Jetzt ist sie hier bei uns, in Sicherheit und mit vielen Möglichkeiten ausgestattet, die andere Flüchtlinge momentan nicht ansatzweise haben und sie lässt sich zu nichts bewegen. Am Liebsten schläft sie und füttert nonstop Moustaf. Wenn ich ihr etwas zeige, dann macht sie es, scheinbar auch gerne, aber sobald ich ihr den Rücken zuwende, fällt sie in ihren eigenen Trott. Sie ist nicht interessiert an den Dingen die wir tun, außer wir fordern Sie auf. Dann ist sie meistens extrem geschickt und mit Spaß dabei. 

Oumou sucht sich keine Betätigung, auch wenn es hier genug davon gäbe. Viele Menschen kommen vorbei, um mit ihr zu reden oder sie einzuladen. Diese ihr bietenden Möglichkeiten nimmt sie nicht wahr.

Sie denkt auch gar nicht daran, dass sie Mamoudou morgens Frühstück macht, ein Butterbrot für die Schule oder mittags ein Essen.

Selbst ein Spaziergang durchs Dorf oder ein Besuch der nächsten Stadt erfolgen immer nur auf meine Anregung hin, aber dann mit voller Begeisterung.

Im neuen Jahr müssen wir dringend an die Frage: Wie stellt sie sich die Zukunft vor! An schlechten Tagen sage ich dann, sie hat keine Vorstellung, an guten will ich das aber absolut nicht glauben, schon aufgrund der Kinder.

Tag 80 – Schritte ins Leben

„Ein Brötchen bitte.“ Rückblickend könnte ich vieles über Weihnachten und unsere Erlebnisse und Eindrücke erzählen, aber dieser Satz ist es, der uns massiv beeindruckt hat. Oumou kam zu spät zum Frühstück, weil Moustaf momentan lieber auf dem Arm als im Bett liegt und er keine Ruhe geben wollte. Sie setzte sich auf ihren Platz und sprach diesen Satz aus.

Das hört sich für Außenstehende vielleicht nicht nach viel an, aber uns zeigt es wieder einmal, dass wir auf dem richtigen Weg sind und wir immer mehr zu einer Normalität kommen. 

Auch Mamoudous und Oumous Vorlieben, was das Essen und besonders das Frühstück betrifft. Hatten wir am Wochenende noch Mühe Brötchen und Ei an den Mann zu bringen, gibt es heute ganz klare, „neue“ Vorstellungen eines perfekten Frühstücks. Haben wir Ihnen am Anfang, aufgrund von fehlendem Weißbrot oder Toast, ein helles/normales Brötchen andienen können, isst Oumou nun am Liebsten ein Laugenbrötchen und Mamoudou ein dunkles Brötchen, immer öfter auch mit Körnern.  Beim Ei darf es mittlerweile nicht nur ein 5-Minuten-Ei sein, sondern gerne auch zwei. Ich denke immer noch mit einem Schmunzeln an das erste Frühstück, wo Oumou uns ganz genau beobachtete, als wir unser Ei aufschlugen bzw. Felix sein Ei in viele einzelne Schalensplitter zerlegte.

Besonders beliebt ist unser Eierschalensollbruchstellenverursacher. Von uns schändlich im Schrank vergessen, erlebt er jetzt seine Renaissance. Ich glaube sogar, dass Oumou sogar noch mehr Spaß als Mamoudou daran hat.

Heute sind alle drei mit dem Bus in die Stadt gefahren. Einfach so, ohne dass wir ihnen das erklärt hätten. Sie versuchen sich ein Stück Freiheit zu erarbeiten. Da sie aber wissen, dass wir uns sorgen würden, wenn sie nicht zu Hause wären, haben sie sich vorsorglich bei unseren Nachbarn abgemeldet.

Beim Einkaufen versucht Oumou mittlerweile alle erlernten Deutschkenntnisse in eine Wagschale zu werfen und sie erlebt dabei Menschen, die ihre Mühe honorieren. Diese Freundlichkeit, die den dreien, aber auch uns immer wieder entgegengebracht wird, muss ich dringend noch einmal in einem anderen Blog zusammen fassen. Es ist wirklich unfassbar toll!

Tag 74 – Der Weihnachtsbaum 

„In der Weihnachtsbäckerei, la la lala lala laaaaa…“ 

Tobias und ich guckten uns erschrocken an und prusteten dann los. Es war keins der Kids, was dieses Lied zu Besten gab, nein, es war Oumou, die aus vollem Halse sang. 

Mittlerweile ist hier jeder bei uns „Joel“ und so stellten wir den Weihnachtsbaum auch schon ein paar Tage eher auf, denn die Vorfreude auf den Baum kannte keine Grenzen. 

Normalerweise bin ich es dann, die beim Schmücken erst singt und aus Ermangelung von Mitsingern dann eine CD reinwirft, um dem Prozess des Schmückens einen würdevollen Rahmen zu geben. 

In diesem Jahr war aber alles anders. Max war nicht da, da er dank des DFBs auf einem Stützpunktturnier weilte und auch an alles anderen Terminen schon fussballtechnisch verplant war. Das fiel besonders mir sehr schwer! Auf der anderen Seite habe ich noch niemals beim Schmücken in so viele leuchtende Augen geguckt und als wir den Stern auspackten, rief Mamoudou sofort: „Darf ich aufhängen? Darf ich? Darf ich?“

Wer wollte dawidersprechen?

Begleitet wurde das Ganze von diversen Weihnachtsliedern, so dass geschwind dieser Baum geschmückt war und alle fast schon traurig guckten, weil keine Kugeln, Zimtstangen, Orangenscheiben und Nelken mehr in den Kisten versteckt waren.   

 

Tag 70 – Erleichterung

„Ich höre da was und die Leber ist auch vergrößert!“ Ich konnte es nicht glauben, was die Kinderärztin gerade über Mamoudou gesagt hatte. Eben noch freuten wir uns mit ihm wie Bolle über seine handballerischen Fähigkeiten und jetzt sollte dieser Junge krank sein? Was denn noch alles?

„Was heißt das genau?“ Ich lächelte und tat so als wenn ich eine ganz normale Frage stellte, da sowohl Oumou als auch Mamoudou nicht wirklich verstanden, worum es ging. 

„Es könnte sich ein Loch im Herzen befinden.“

Rumms, das war es, was ich nicht hören wollte.

„Ok, was können wir tun? Wie finden wir heraus, ob das stimmt oder nicht?“ Manchmal wundere ich mich selbst über meinen Pragmatismus, denn innerlich war mir hundeelend zu Mute. Aber wie immer: Kneifen gilt nicht!

Als ich allerdings den unglücklichen Gesichtsausdruck der Ärztin, die ich über alle Maße schätze, sah, ahnte ich schon, was jetzt kommt. „Leider nicht viel. Ich kann noch ein Blutbild machen, aber danach sind mir die Hände gebunden. So lange der Asylstatus nicht festgestellt ist, werden weitere Untersuchungen nicht bezahlt.“

Oumou und Mamoudou verfolgten unseren Dialog gespannt, ähnlich wie beim Tennismatch, von links nach rechts guckend und warteten darauf, dass ich eine Regung zeigte. Mir schwirrte der Kopf und ich konnte nicht richtig denken, wusste jedoch, dass ich diese Nachricht erst einmal selber verdauen musste. „Ok, wir finden eine Lösung.“

Dieses Dilemma habe ich häufiger. Wie macht man es richtig? Alles erzählen und die beiden mit Dingen, die uns schon überfordern alleine lassen? Die Entscheidungen selber treffen und die beiden übergehen? Was ist richtig, was ist falsch? Ich vertagte die Entscheidung, denn der gesamte Arztbesuch stand so wie so unter dem Motto: „Muss das wirklich sein?“ Klar, so viele Ärzte wie bei uns in Deutschland hatten die beiden noch nie gesehen. Ich gehe auch nicht gerne bzw. oft zum Arzt, soweit kann ich das verstehen. Allerdings hatte ich bei Oumou schon gesehen, dass es Lücken bei der ärztlichen Versorgung im Erstaufnahmelager gab und deshalb sollte Mamoudou wenigstens einmal von unserer Kinderärztin untersucht werden. In der Tat war der Impfstatus noch nicht komplett, so dass er tapfer wie er nun mal ist, einige Nadelstiche über sich ergehen lassen musste.

„Mamoudou hat womöglich ein Loch im Herzen und kann aber erst in einem halben Jahr oder so untersucht werden. Ich weiß, dass nicht alle Untersuchungen gemacht und bezahlt werden können, aber wir können ihn doch nicht mit so einer Diagnose Hochleistungssport machen lassen. Außerdem ist die Vorstellung nichts tun zu können, unerträglich.“ Ich hatte Tobias angerufen, sobald ich alleine war. „Ich telefoniere mal mit meinem rotarischen Freund. Der war schließlich in führender Position im Herzzentrum. Vielleicht hat der eine Ahnung, was wenigstens die Untersuchung kostet. Zur Not zahlen wir es selbst.“

Was danach folgte war ein Lehrstück aus der Reihe: Bitte um Hilfe und Du wirst sie bekommen. Tobias‘ rotarischen Freund half umgehend, indem er einen kurzfristigen Termin organisierte und auch die finanzielle Unterstützung seitens eines Fördervereins klärte. 

Also führen wir knapp eine Woche später ins Herzzentrum. Oumou und Mamoudou wussten nur, dass wir aufgrund des Sports sein Herz untersuchen lassen wollten, da die Ärztin sich nicht ganz sicher war. Alles weitere, Loch im Herzen und OP-Möglichkeiten, verschwiegen wir.

Die Mitarbeiter und der Chefarzt waren einfach toll. Sie warteten bereits auf uns und Mamoudou wurde alles ganz genau erklärt und gezeigt. Es wurden einige Untersuchungen gemacht und als der Chefarzt sagte: „Ich sehe im Ultraschall nichts.“, war die Erleichterung riesig! Am Liebsten hätte ich laut losgejubelt.

„Ist das in Deutschland immer so, wenn man Handball spielt?“ Oumou guckte mich mit ihren großen Augen an, die Verwirrung ob des großen Aufgebotes an Schwestern und Ärzten und medizinischen Geräten. In diesem Moment musste ich lachen und die Tränen kamen mir dann doch vor Freude. „Nein Oumou, nicht wirklich!“

Tag 64 – Mamoudou 

„Ich habe nicht so oft so ein lernwilliges und lernhungriges Kind wie Mamoudou.“ Während Oumou nicht wirklich verstand, was da gerade über ihren Sohn gesagt wurde, so strahlten Tobias und ich mit Mamoudou um die Wette. „Es macht einfach nur Spaß mit ihm zu arbeiten.“

Es war seine Direktorin, die ihn als Mathe- und Handballlehrerin unterrichtete, die begeistert über die Zusammenarbeit sprach. Man sah ihr an, dass sie froh war, dass Mamoudou seine Aufgaben bestmöglich bewältigte und immer bemüht war, alles richtig zu machen.

„Unsere kleine Grundschule hat mittlerweile mehr als 15 Kinder, die kein bis kaum deutsch sprechen.“ So viele? Bei so einer kleinen Grundschule? Konnte das denn gut gehen? War das eigentlich von den Lehrern zu bewältigen?

Ich wollte das genauer wissen. „Gehen die alle in die normalen Klassen oder wie funktioniert das?“ „Am Anfang war es eine internationale Klasse, die von einem Hauptschullehrer, der uns zugewiesen wurde, unterrichtet wurde. Schnell waren es aber mehr als die angepeilten 12 Schüler. Die großen Altersunterschiede, die unterschiedlichen Sprach- und Wissensniveaus und die nicht immer kompatiblen Nationalitäten haben uns gezeigt, dass es besser ist, die Klasse auf zu teilen und in die normalen Klassen zu integrieren. Jetzt klappt das sehr gut und die Kinder gehen in Kleingruppen teilweise in einen separaten Unterricht, wenn es zur Förderung ihrer Deutschkenntnisse dient.“

Und während wir so plauderten, eröffnete sie uns, dass Mamoudou ein großes Talent habe. Sie war sehr begeistert von seiner Schnelligkeit im Handballtor. Wenn man bedenkt, dass er erst seit fünf Wochen überhaupt weiß, was Handball ist, ist das schon eine besondere Aussage.

Mittlerweile geht das Ganze schon so weit, dass Interesse eines großen Handballvereins besteht, dass er für sie in der entsprechenden Altersklasse im Tor steht. Wir freuen uns natürlich sehr für ihn und hoffen, dass er da seine Passion gefunden hat und er mit Spaß und Feuereifer dabei ist, auch wenn es für uns weitere organisatorische Herausforderungen bedeutet. 🙂

„Kann Mamoudou ab Montag bei uns im Kinderchor mitsingen?“ Kinderchor? Was die Chorleitern mir da eröffnete klang zwar interessant, aber ob der Chor etwas für ihn ist? „Mamoudou, möchtest Du im Chor mitsingen?“ Das Leuchten seiner Augen bedurfte keiner weiteren Worte. Wenn er etwas älter gewesen wäre, hätte ich das vielleicht noch eher verstanden, bestand der Chor doch momentan nur aus Mädchen….

Also montags ist jetzt immer Chor. Man oh man, in kürzester Zeit hat Mamoudou einen ähnlich vollen Terminkalender wie Max, aber können wir es ihm verwehren? Auf keinen Fall. Mamoudou lebt hier seinen Traum und das ist ihm mehr als bewusst. Und das wird auch Oumou immer mehr bewusst, denn er bekommt ein großes Selbstvertrauen und traut sich manchmal auch schon seiner Mutter entgegen zu treten, wenn sie seiner Meinung nach sich nicht richtig verhält. Das wird spannend.

Bei der tollen Entwicklung muss ich ausdrücklich die Grundschule, angeführt von einer hoch motivierten Direktorin, unsere Diakonin vom Jugendheim gegenüber und unsere Nachbarin erwähnen, die alle samt auf ihn einen sehr positiven Einfluss haben! Er profitiert sehr von seiner Offenheit und Unbekümmertheit allem Neuen gegenüber, aber nur mit gezielter Förderung und Unterstützung kann er auch zum Ziel kommen.

Mamoudous Entwicklung lässt mich aus vollem Herzen strahlen, es ist einfach nur faszinierend und schön!